Projekt 01
Der Widerspenstigen Zähmung? Die politische Entwicklung in Mittel- und Osteuropa seit 1989 als Laboratorium und Lehrstück für zukünftige Herausforderungen der Demokratie
Fragestellung
Das Projekt erforscht das Repräsentationsproblem mittel- und osteuropäischer Positionen in Kirche und Politik. Dies erfolgt durch eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen Transformationsprozessen seit 1989. Die Ergebnisse sollen Impulse für ein Modul zur politischen Bildung geben.
Projektbeschreibung
In dem Projekt soll nicht – wie in der Regel üblich – davon ausgegangen werden, dass die Problematik in einer nachzuholenden Demokratisierung der ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten liegt. Vielmehr möchten wir die Perspektive umkehren und folgende These vertreten und überprüfen: Wir werden in den mittel- und osteuropäischen Ländern nicht mit der Vergangenheit, sondern mit der Zukunft konfrontiert. Denn dort lassen sich zukünftige Herausforderungen wie radikalisierte Individualisierung, ökonomische Deregulierung, forcierte Säkularisierung, die daraus resultierende Minderheitenrolle der Kirchen und ethnisierende religiöse Identitätsbildungen studieren. Zwar mag die Herkunft der genannten Phänomene unterschiedlich sein, die daraus entstehenden Herausforderungen sind aber ähnlich.
Die Zielsetzung des Projekts gliedert sich in drei Bereiche. Zunächst analysieren wir mit einem historischen und religionssoziologischen Interesse die Prägekräfte der Oppositionsrolle christlicher Kirchen in den mittel- und osteuropäischen Staaten (1). Davon ausgehend reflektieren wir das in der Gegenwart bestehende Repräsentationsproblem in kirchlichen und europapolitischen Strukturen (2). Dies mündet in unser praktisches Forschungsziel: Wir möchten ein Modul für politische Bildung entwickeln, das Beteiligung und Repräsentation junger Menschen dieser Regionen an demokratischen Prozessen stärkt (3).
Reiner Anselm (li.)
Lukas David Meyer (re.)
Nazli Cihan (nicht im Bild)